Pädagogische Ausrichtung-Profil
Unsere pädagogische Ausrichtung/Profil
Als Modelleinrichtung für den Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan im Jahr 2003/2004 und in der Folge davon als Konsultations- und Beratungseinrichtung für andere Kindertagesstätten in Bayern, setzen wir uns laufend mit Entwicklungs- und Bildungsprozessen von Kindern auseinander.
Drei tragende Säulen bilden inhaltlich die Basis unserer pädagogischen Arbeit: Der bayerische Bildungs- und Erziehungsplan und die Handreichung „Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in den ersten drei Lebensjahren“, Bewegung und Psychomotorik und das Erleben und Gestalten in der Natur.
Bewegung und Psychomotorik
Langjährige Erfahrung zeigt uns, dass Bewegung die gesunde, geistige und emotionale Entwicklung des Kindes maßgeblich beeinflusst und so die Grundlage jeder Entwicklung ist.
„Bewegung ist eine elementare Form des Denkens.“ (Gerd Schäfer)
Genügend Bewegungsanreize und -möglichkeiten zu schaffen, bewirkt beim Kind neben körperlichem Wohlbefinden auch eine Öffnung hin zu seiner Umwelt und daraus resultierend Neugier, Motivation und soziale Kompetenz.
Deshalb legen wir allen Bereichen unserer Pädagogik und der Arbeit mit dem Bildungsplan die Bewegung und die Psychomotorik zu Grunde. Mehrere Mitglieder des Teams verfügen über eine Zusatzqualifikation im Bereich „Bewegungsbildung und Psychomotorik“.
„Sich entwickeln“ bedeutet für Kinder „in Bewegung sein“ - Kinder wollen die Welt erforschen: Deshalb bieten wir das ganze Jahr über genügend Raum und Zeit für Bewegung.
Speziell Psychomotorik ist eine Grundhaltung in unserer Erziehungsarbeit (siehe auch Flyer „Psychomotorik“).
Zahllose Bewegungsmöglichkeiten stehen drinnen und draußen zur Verfügung – so z.B. die Kletterwand im Gang, das Bällebad, unsere beiden Turnräume und natürlich der Garten, die Au und der Wald - sie tragen zur Förderung der Motorik und der Gesamtentwicklung des Kindes bei.
Naturerfahrung und Umweltbildung
Elementar wichtig für Kinder ist Naturerfahrung und Bewegung in der freien Natur. Der nahe liegende Wald und die Inn-Auen sind deshalb oft unser Ziel.
Die Natur lehrt Kinder, dass nicht alles vorhersehbar ist, ob beim Balancieren auf einem Baumstamm oder beim Überspringen von Pfützen- es gibt keine genormten Maße, Körper und Geist müssen sich ständig neu anpassen. Kinder werden dabei in ihrer ganzheitlichen Entwicklung gestärkt, besonders im Finden von Lösungswegen, Durchhaltevermögen und ihrer grob- und feinmotorischen Fähigkeiten.
Umgeben von Luft, Licht, Erde und Pflanzen kann sich Kreativität frei entfalten, Seele und Körper kommen in Einklang. Kinder brauchen Abenteuer draußen, Lager bauen, Matschen, alles berühren um die Welt zu „be-greifen“, da unsere Welt ohnehin durch die bildgebenden Medien immer zweidimensionaler wird.
Gleichzeitig baut sich so sehr früh ein Bezug, ein Gefühl für die Natur und allen Lebewesen auf, das unabdingbar für einen lebenslangen behutsamen Umgang mit der Schöpfung Gottes ist.
Früher war es ganz normal, dass Menschen und Tiere in sehr engem Kontakt miteinander aufwuchsen, heute kennen viele Kinder zwar vielleicht noch Katze oder Hund von zuhause, waren aber noch nie in einem Kuhstall oder haben gar eine Kuh oder ein Kälbchen gestreichelt.
Mensch und Tier verbindet aber seit jeher eine besondere Beziehung. Denn der Umgang mit Tieren hat einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden und soziales Verhalten. Tiere können Kinder trösten und Geborgenheit vermitteln. Sie können eine „Brücke“ zu den anderen sein, vor allem für schüchterne Kinder, aber auch dazu anhalten, vorsichtig zu sein und sich zurückzunehmen, Rücksicht zu nehmen. Durch den körperlichen Kontakt werden die Sinne geschult. Das Selbstbewusstsein wird gefördert. Tiere erziehen Kinder dazu, Verantwortung zu übernehmen.
Deshalb halten wir im Kinderhaus Kaninchen, um die sich die Kinder kümmern. Auch die Hühner vom „Weiß`n Hof“, unserem Nachbar-Bauernhof, beobachten und füttern wir. Die Kühe und Kälbchen auf dem Hof dürfen wir ebenfalls besuchen.
Ein achtsamer, behutsamer Umgang mit Pflanzen und das Kennenlernen der Flora sind uns darüber hinaus elementar wichtig und gehören zum täglichen Erleben dazu.
„Wer den Weg zur Natur findet, findet auch den Weg zu sich selbst.“ (K. Ender)
Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan
Die Prinzipien des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans und der dazugehörigen Handreichung „Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in den ersten drei Lebensjahren“, in dessen Erprobungsphase wir zu den Modelleinrichtungen in Bayern gehörten, begleiten uns schon seit vielen Jahren durch unsere gesamte Pädagogik.
Die Betonung liegt auf der Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit des Kindes, dem durch die pädagogischen Fachkräfte eigenaktive Welt-und Wissensaneignung ermöglicht werden sollen. Wichtige Aspekte im Bildungsplan sind beispielsweise die Bildung als sozialer Prozess, frühe Bildung als Grundstein für ein lebenslanges Lernen, das Prinzip der ganzheitlichen Förderung sowie die Vermittlung lernmethodischer Kompetenzen (Lernfreude wecken).
Weitere Informationen dazu finden Sie unter: https://www.ifp.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifp/bildungsplan.pdf